Hortus-Netzwerk und Drei-Zonen-Modell

In diesem Artikel möchte ich das Hortus-Netzwerk und das Drei-Zonen-Model nach Markus Gastl vorstellen und an unserem Garten exemplarisch verdeutlichen.

Im Hortus-Netzwerk haben sich Menschen zusammengeschlossen, die nach dem Drei-Zonen-Model ihren Garten gestalten und sich getreu dem Motto „Machen ist wie wollen nur krasser“ aktiv für den Umweltschutz einsetzten.

Im Drei-Zonen-Modell wird der Garten unterteilt in die Pufferzone, die Ertragszone und die Hotspotzone. Die Pufferzone besteht meist aus einer Hecke mit heimischen Sträuchern und grenzt den Garten nach außen ab. In unserem Garten gibt es eine Pufferzone im Norden zur Straße, bestehend aus Wildrosen, Zwergliguster, Buchsbaum, Pfeifenstrauch, Mannsblut. Einige nichtheimische Sträucher sind noch Bestand aus Vor-Hortus-Zeiten und dürfen bleiben, z.B. Weigelie, roter und grüner Hartriegel. Zwei große Kirschlorbeer-Sträucher haben wir entfernt, da sie giftig sind und sich invasiv verbreiten. Die Pufferzone der westlichen Grundstücksgrenze besteht aus Säulenhainbuche, verschiedenen Weiden, Eberrauten, Spiersträucher, zwei Wildrosen.

Pufferzone zur Straße
Wildrose in der Pufferzone

Die Hotspotzone ist ein Bereich im Garten, bei dem der Boden abgemagert wurde. Dies trägt zur Erhöhung der Artenvielfalt an Pflanzen und damit zu einem höheren Angebot an Futter- und Nektarpflanzen für Insekten bei. Diese Zone kann zum Beispiel als Magerbeet gestaltet werden. Das Magerbett in unserem Garten habe ich hier beschrieben.

Magerbeet im Frühling 2020

Die Ertragszone dient dem Anbau von Obst und Gemüse. Das anfallende Gartenmaterial aus der Hotspotzone wird als natürlicher Dünger in der Ertragszone eingesetzt. Die Beete werden damit gemulcht.

Ertragszone mit gemulchten Beeten

Die drei Zonen sind optimaler Weise alle miteinander verbunden und bilden einen Kreislauf im Garten. Nichts sollte den Garten verlassen. Alles kann verwendet werden, ob als Bau- oder als Mulchmaterial.

Ein weiteres wichtiges Element im Hortus sind die Naturmodule. Sie dienen Insekten und anderen Tieren im Garten als Lebensraum und Unterschlupf. Naturmodule lassen sich in jede Zone integrieren und nach der eigen Phantasie gestalten. Naturmodule in unserem Garten sind unter anderem Totholzhecke, Steinhaufen, stehendes und liegendes Totholz,  Dachziegelmauer und Natursteinmauer.

Totholzhecke mit Bank

Anfang 2019 habe ich unseren Garten mit dem Namen „Hortus Ventum“ im Hortus-Netzwerk eingetragen. Die Ideen und der Austausch im Netzwerk inspirieren mich immer wieder zu neuen Projekten in unserem Garten.